Niklaus Baugeräte und CONTAINEX bewähren sich auch im Schulbau
"Das mit der Neugier hat sich eingespielt“, sagt Joachim Stuhlinger, stellvertretender Direktor der Friedrich-List-Gesamtschule. Klassenzimmer im Erdgeschoss – das war etwas Neues im Mössinger Schulcampus an der Goethestraße. Seit gut einem Jahr findet Schule im Container statt.
Die Kollegen, erzählt Stuhlinger, waren zuerst erstaunt: „Das ist ja ein vollwertiges Gebäude!“ – mit Heizung, großen Fenstern, wie im Schulbau üblich und mit allem eben, was es für einen reibungslosen Schulbetrieb braucht. „Es wirkt überhaupt nicht provisorisch“. Die Räume sind hell, ihre Akustik in der Regel kein Problem. Nur von oben und aus dem Flur hört man die anderen Schüler, wenn es etwas lebhaft wird. Aber mit etwas Rücksichtnahme klappt das – immerhin finden hier auch die Eurokom-Prüfungen statt.
Hohe Qualitätsstandards
Die Qualität kommt nicht von ungefähr. Denn Gerald Pommranz, Geschäftsführer der Niklaus Baugeräte GmbH, kümmerte sich persönlich um die Planung des Ersatzgebäudes und zwar bis in das letzte Detail. „Die Erkenntnisse aus Vorprojekten und neue, innovative Ideen fließen immer in das nächste Bauvorhaben ein“. Würden beispielsweise die Waschbecken für den intensiven Gebrauch halten, so wie sie bestellt wurden? Pommranz ließ sie vorsichtshalber verstärken; die Gesamtkosten erhöhten sich dadurch nur unwesentlich. „Wir können flexibel reagieren – das ist unsere Stärke“, bestätigt Pommranz, der seit fast 25 Jahren Erfahrungen im Containerbau vorweisen kann. Das Whiteboard etwa wurde, passend für den Beamer, nach oben verlängert. „Vor jeder neuen Nutzung wird überlegt. Was braucht es für den speziellen Bedarf?“
Erfahrungsaustausch mit CONTAINEX
Die technischen Betreuer von CONTAINEX besuchten Joachim Stuhlinger zum Erfahrungsaustausch. Die Container seien zwar eine Übergangslösung, aber es gäbe gute Gründe für ihre Verwendung im Schulbau: nämlich viel Platz zu günstigen Kosten. Ebenso wie die Baden-Württembergischen Schulbaurichtlinien lassen sich die energetischen Anforderungen und die des vorbeugenden Brandschutzes problemlos einhalten. Bei einer Größe von rund 60 m2 – bestehend aus 5 Modulen – können in den einzelnen Klassenräumen Sozialformen für den Unterricht problemlos geändert werden. „Ich höre jedenfalls keine Klagen aus den Klassen“, berichtet der Konrektor. Der PVC-Boden gehört mit einer Stärke von 2 mm in eine hohe Abriebklasse und hält auch lebhafte Schülerfüße aus, der Flur ist generell für höhere Belastungen ausgelegt.
Um Stolperfallen zu vermeiden, sind die Anschlüsse zwischen den einzelnen Raum-Modulen plan gestaltet. Die lichte Raumhöhe konnte auch mit dem erhöhten Schallschutz nach oben eingehalten werden. Und die großen Fenster dienen gleichzeitig als Rettungswege. Die Alarmierung ist auf die Brandmeldezentrale der Schule aufgeschaltet und der Komplex von der Feuerwehr abgenommen. An der Stirnseite wurden Whiteboards installiert, in einigen Räumen gibt es Beamer und Dokumentenkamera.
Sogar zwei Klimaanlagen gibt es. Die Stadt ließ sie, nach dem warmen Herbst und noch bevor es wieder richtig heiß wurde, in den Pfingstferien dieses Jahr einbauen. Im Sommer war es dann in den Containern so angenehm, dass sogar Klassen vom Erweiterungsbau hierher verlegt wurden.
Büro-Container
„Insgesamt kann sich der Container-Komplex sehen lassen“, findet Gerald Pommranz. Er kann viel Erfahrung einfließen lassen, denn Niklaus Baugeräte ist seit 1994 Vertriebspartner von CONTAINEX, Spezialist für Container und mobile Raumsysteme. „Am Anfang waren es vorwiegend Baustellen-Container“, erinnert sich Pommranz, „dann auch Container als dauerhafte Büros für Industrie und Baustellen“. Er deckt in Süddeutschland die Region zwischen Ulm, Schwarzwald und Heilbronn ab. Viele Container sind im Mietpark; das ist der härteste Einsatzbereich. Pommranz selbst hat sein Büro – zusammen mit der kompletten Firmenbuchhaltung, dem Einkauf und teilweise Außendienst – seit 2001 in einer Containeranlage. „Die müssen mindestens 10 Jahre halten“, in der Regel leben sie 25 und sogar 30 Jahre – bei normaler Benutzung und entsprechender Pflege. Und auch in diesem Alter können Container noch weiterverkauft werden“. CONTAINEX verkauft jährlich rund 60.000 neue Büro-, Sanitär- und Lagercontainer in Europa.
Container bleiben auf dem Schulgelände
Derzeit bietet der Container-Komplex, bestehend aus 92 Modulen einschließlich Sanitärbereich und Flur, Platz für 14 Klassenzimmer. Nach drei Monate Aufbauzeit war alles pünktlich zum Schulbeginn im Herbst 2016 fertig. Ursprünglich geplant für eine 3-4 jährige Nutzung, wurde die Anlage von der Stadt gekauft. Nach der Sanierung der Schule werden die Containermodule viele neue Verwendungsmöglichkeiten bieten.
Fotos und Text: Angela Hammer / Milliways-Publishing / Orginal: Gomaringen-Blog